Fanproteste gegen die DFL: Wie sollen sich Bundesliga-Schiedsrichter verhalten?
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat den Bundesliga-Schiedsrichtern klare Anweisungen zum Umgang mit den aktuellen Fan-Protesten gegeben. Angesichts zunehmender Störungen durch Tennisbälle, Flummis, Kamelle und andere Gegenstände sind die Unparteiischen als Konfliktmanager und Vermittler gefordert.
Mehrstufiges Vorgehen
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat ein mehrstufiges Verfahren als Orientierungshilfe vorgegeben, um den Schiedsrichtern Handlungssicherheit im Umgang mit den Fanprotesten gegen die Investorenpläne der Deutschen Fußball Liga (DFL) zu geben. Das Vorgehen ähnelt dem Drei-Stufen-Plan bei rassistischen und diskriminierenden Vorfällen.
Stufe 1: Spielunterbrechung und Durchsage
Als erste Maßnahme sollten die Schiedsrichter das Spiel unterbrechen, wenn Gegenstände auf das Spielfeld geworfen werden. Es erfolgt eine Durchsage über die Stadionlautsprecher und die Gegenstände müssen entfernt werden.
Schritt 2: Besprechung am Spielfeldrand
Wird das Spiel erneut gestört, erfolgt eine weitere Unterbrechung und eine Warnung über Lautsprecher. Das Schiedsrichterteam begibt sich an den Spielfeldrand und bespricht sich mit dem Veranstaltungsleiter, dem Sicherheitsbeauftragten und dem Einsatzleiter der Polizei. Dabei halten die Schiedsrichter auch Kontakt zu den Trainern, Spielern und Vereinsverantwortlichen. In dieser Zeit werden die Gegenstände entfernt.
Schritt 3: Die Spieler verlassen das Spielfeld
Kann das Spiel trotz der bisher getroffenen Maßnahmen erneut nicht fortgesetzt werden, werden die Spieler aufgefordert, das Spielfeld zu verlassen und sich in die Kabine zu begeben. Das weitere Vorgehen wird besprochen, einschließlich der Möglichkeit, das Spiel abzubrechen. Wiederum wird Zeit für die Beseitigung der Gegenstände gewährt und den Beteiligten mitgeteilt, dass versucht wird, das Spiel fortzusetzen.
Schritt 4: Spielabbruch als ultima ratio
Wenn die bis dahin ergriffenen Maßnahmen keine Wirkung zeigen und die Störungen anhalten, wird das Spiel als „Ultima Ratio“ abgebrochen. Die Schiedsrichter sollen dabei besonnen, umsichtig und ruhig vorgehen, das Gespräch mit den beteiligten Personen und Personengruppen suchen und Orientierung geben.
Der DFB betont, dass dieses Verfahren in den vergangenen Wochen gut funktioniert hat. Obwohl einige Spiele teilweise über 30 Minuten unterbrochen waren, konnten sie zu Ende gespielt werden. Der DFB wird die weitere Entwicklung beobachten und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen.