Skisprung-Idol Jan Boklöv „teuerster Sportler aller Zeiten“?

Skisprung-Revolutionär Jan Boklöv hat sich selbst als „teuersten Sportler aller Zeiten“ bezeichnet. Der von ihm erfundene V-Stil führte dazu, dass jede Schanze im Auslauf umgebaut werden musste, weil die Springer plötzlich viel weiter flogen.

Die Entdeckung des V-Stils

1985 entdeckte Jan Boklöv zufällig, dass er mit gespreizten Ski weiter flog als mit dem herkömmlichen Parallelstil. Diese bahnbrechende Entdeckung revolutionierte das Skispringen.

Die Herausforderungen des V-Stils

Obwohl der V-Stil den Springern einen Vorteil verschaffte, erhielt Boklöv zunächst Abzüge bei den Haltungsnoten. Die Kampfrichter hatten ihre Punkte für ihn schon festgelegt, bevor er überhaupt gesprungen war. Dies führte zu Frustration und Ungerechtigkeit für den schwedischen Athleten.

Erfolge und Auswirkungen

Trotz der Abzüge gewann Jan Boklöv am 10. Dezember 1988 sein erstes Weltcupspringen. Im Laufe der Zeit stellten immer mehr Athleten ihren Stil auf den V-Stil um und mehrere Schanzen mussten entsprechend umgebaut werden.
Am Ende der Saison 1988/89 hatte Boklöv insgesamt fünf Springen gewonnen und war der bisher einzige Schwede, der den Gesamtweltcup gewinnen konnte. Doch als auch seine Konkurrenten auf den V-Stil umstiegen, verblasste sein Ruhm schnell. Bei den Olympischen Spielen 1992 wurde der junge Finne Toni Nieminen zweimal Olympiasieger im V-Stil, während Boklöv nur den 47. Ein Jahr später beendete er seine Karriere.