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Nationalmannschaft: Rudi Völler kontert heftige DFB-Kritik

Nationalmannschaft: Rudi Völler kontert heftige DFB-Kritik

DFB-Vizepräsident Ralph-Uwe Schaffert hat mit seiner erneuten scharfen Kritik an den deutschen Fußball-Nationalspielern für Aufsehen gesorgt. In einem Interview mit der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ und der „Neuen Presse“ kritisierte er die Einstellung vieler Spieler und forderte einen radikalen Umbruch im Kader.
Schaffert bemängelte, dass er bei einigen Nationalspielern das Gefühl habe, dass sie nur mit 85 Prozent ihrer möglichen Leistung auf dem Platz stünden. Er betonte, dass es früher eine Ehre gewesen sei, für Deutschland zu spielen, während er heute bei vielen Spielern das Gefühl habe, dass dies eher als Last empfunden werde. Spieler mit dieser Einstellung sollten besser aufhören.
Diese Kritik ließ Rudi Völler, Sportdirektor des DFB und ehemaliger Weltmeister, nicht unkommentiert. In einem Interview mit der „Bild“-Zeitung äußerte er sein Unverständnis über die überzogene Kritik Schafferts. Völler betonte, dass Kritik nach den letzten Spielen durchaus angebracht sei, aber die Art und Weise der Kritik sei unangemessen. Er bot Schaffert ein persönliches Gespräch bei einer Tasse Kaffee an.
Auch DFB-Pressesprecher Steffen Simon äußerte sich zu den Aussagen Schafferts und erklärte, das Interview sei nicht abgesprochen gewesen und werde intern aufgearbeitet.
Schaffert war bereits Anfang des Jahres mit Kritik an der Nationalmannschaft aufgefallen. Beim Neujahrsempfang seines Heimatkreisverbandes Hildesheim kritisierte er das Verhalten der deutschen Nationalspieler während der WM in Katar. Diese hatten sich demonstrativ den Mund zugehalten, um gegen das Verbot der „One Love“-Kapitänsbinde durch den Weltverband FIFA zu protestieren. Schaffert entschuldigte sich später für den Affen-Vergleich und wurde von seinem DFB-Präsidiumskollegen öffentlich zu Fairness ermahnt.
In dem aktuellen Interview nannte Schaffert namentlich die Nationalspieler Joshua Kimmich und Ilkay Gündogan. Kimmich kritisierte er dafür, dass er bisher weder im Verein noch in der Nationalmannschaft den Beweis erbracht habe, ein Führungsspieler zu sein. Bei Gündogan bemängelte er, dass er im Verein überragend spiele, in der Nationalmannschaft aber schwächere Leistungen zeige. Schaffert betonte, dass die Nationalmannschaft nicht nur auf hochbegabte Spieler setzen solle, sondern auch auf solche, die bereit seien, hart zu arbeiten.
Unabhängig von seiner Kritik an den Nationalspielern äußerte Schaffert auch Bedenken hinsichtlich der finanziellen Möglichkeiten des DFB bei der Suche nach einem neuen Bundestrainer. Mit den Gehältern im Vereinsfußball könne der Verband nicht mehr mithalten. Er lobte jedoch Julian Nagelsmann als möglichen Bundestrainer und betonte, dass dieser ihn persönlich überzeugt habe.

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