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Lazio Rom und das Problem des Faschismus: eine Herausforderung für die Champions League

Champions League: Bayern-Gegner Lazio und sein Faschisten-Problem

Lazio Rom, der Gegner des FC Bayern im Achtelfinale der Champions League, steht nicht nur sportlich im Fokus, sondern auch wegen seines Faschismus-Problems. Die Fanszene von Lazio hat sich über Jahrzehnte einen Ruf als rechte Schlägertruppe erarbeitet und gilt europaweit als problematisch.

Die Geschichte von Lazio Rom

Lazio Rom wurde 1900 gegründet und hatte anfangs eine bürgerlich-konservative Anhängerschaft. Später entwickelte sich jedoch eine eindeutig faschistische Ausrichtung und sogar der Diktator Benito Mussolini war Mitglied des Vereins. Obwohl diese Vergangenheit längst vorbei ist, zeigen einige Lazio-Fans im Stadion immer noch den „saluto romano“ (römischen Gruß), was in Deutschland verboten ist.

Nordkurve und Irriducibili

Besonders problematisch ist die Nordkurve im römischen Olympiastadion, in der sich die Ultras von Lazio Rom aufhalten. Diese Gruppe, bekannt als „Irriducibili“ (Unbeugsame), besteht aus mehreren tausend Mitgliedern und treibt seit Jahrzehnten ihr Unwesen. Sie sind bekannt für ihre rechte Gesinnung und ihre Verehrung des Faschismus. Häufig wird der Ruf nach dem „Duce“ (Führer) laut.

Der Urenkel des Diktators

Bis vor wenigen Monaten wurde ein Spieler von den Lazio-Fans besonders gefeiert: Romano Floriani Mussolini, ein Urenkel des Diktators. Inzwischen ist er an den Drittligisten Delfino Pescara ausgeliehen. Rund um das Stadion finden sich zudem Graffiti mit dem Kürzel SS in Runenschrift, die auf eine Verbindung zum Nationalsozialismus hinweisen.

Probleme bei Spielen und Derbys

Bei Spielen und Derbys kommt es immer wieder zu negativen Vorfällen durch rechtsgerichtete Lazio-Fans. Beim Römer Derby 2021 wurden schwarze Spieler mit Affenlauten verunglimpft und es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Fanlagern. Auch bei Auswärtsspielen in europäischen Wettbewerben kam es zu rassistischen Beleidigungen und gewalttätigen Ausschreitungen.

Die Reaktion des Vereins

Die Vereinsführung von Lazio Rom hat sich mehrfach vom Verhalten einiger Fans distanziert, allerdings ohne große Wirkung. Es wurde sogar eine Fangruppe namens „Dissidenti“ gegründet, die sich gegen Rechts positioniert, aber auch das hat bisher wenig verändert. Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Lazio-Fans mit dem Faschismus sympathisieren und es auch Fans gibt, die sich gegen diese extremistischen Tendenzen aussprechen.

Das Spiel gegen den FC Bayern

Mit Spannung wird das Achtelfinalspiel der Champions League zwischen Lazio Rom und dem FC Bayern erwartet. Der FC Bayern hat in der Vergangenheit seinen langjährigen jüdischen Präsidenten Kurt Landauer zum Ehrenpräsidenten ernannt und sich mit der eigenen Vergangenheit während der NS-Jahre auseinandergesetzt. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften im Jahr 2021 verlief friedlich, fand aber wegen der Corona-Pandemie vor leeren Rängen statt.

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